Es war für eine Galopprennveranstaltung fast schon den Tick zu heiß, dennoch kamen 2.600 Besucher in den Stadtwald um den traditionellen Ascot-Rennen zu erleben. Viele Damen präsentierten sich dann auch in tollem Outfit, die eine oder andere Kopfbedeckung war dann in der Tat ein „Eyecatcher“. Spannung dann bei der finalen Hutprämierung nach dem fünften Rennen im Absattelring. Schließlich wurde Silke Rosenbaum-Tiben für die originellste Kopfbedeckung als Siegerin prämiert.
Mit dem Sieg des Favoriten startete der Ladies’ Day im „pferdewetten.de Auftaktrennen“ , als der dreijährige Goin’ nach einem Rennen von der Spitze aus auch gegen die starke Schlussattacke von Sussex gewappnet war. Siegreiter Adrie de Vries meinte im Absattelring: „Goin’ zog immer wieder an, er lief wie ein großer Steher. Auch zeigte er immer noch Unreife, er wird auf Dauer ein gutes Pferd.“ Der Sohn des englischen Spitzendeckhengstes Nathanial war vor zwei Jahren vom Gestüt Fährhof auf der Baden-Badener Jährlingsauktion angeboten worden, Lothar Grabe ersteigerte ihn für seinen Rennstall Siepenblick für immerhin 75.000 Euro. Der Besitzer verfolgte den Start seines Pferdes live im Stadtwald: „Ich denke, wir werden mit Goin’ jetzt in das Hamburger Auktionsrennen am Derbytag gehen“, so Lothar Grabe.
Viererwette zahlt 2.473 für 1 Euro Einsatz
Als „Wettchance des Tages“ wurde das „Rennen der Winzergenossenschaft Oberrotweil“ entschieden und der Sieg ging durch Kamand in das hannoversche Quartier von Bohumil Nedorostek. Kamand hatte im letzten Jahr bereits einen Start auf Gruppe-Ebene in Italien absolviert, was eine nicht geringe Wertschätzung bedeutet. Über Winter wechselte er das Quartier und nun zurück auf weniger anspruchsvollem Parkett war Kamand nun nicht zu schlagen, die Tochter von Derby-Sieger Isfahan zog unter Szczepan Mazur früh an die Spitze und blieb bis zur Linie locker voraus. Dahinter passierte die Außenseiterin Nouvelle Emerald, die mitfavorisierte Partout und mit Woge erneut eine Außenseiterin die nächsten Plätze, so dass die Viererwette stolze 2.473 für 1 Euro Einsatz zahlte. Erstmals nach zwei Jahren wurde in Deutschland wieder ein Araber-Rennen entschieden. Der President Cup UAE Pre Final Race wurde zu einer klaren Angelegenheit für die favorisierten Freddy Py, der von Gerard Zoetelief in den Niederlanden trainiert wird und mit Adrie de Vries einen Spezialisten für Araberrennen im Sattel hatte. Der Sieger, der in seiner Laufbahn bereits ein Gruppe-III-Rennen gewonnen hat, nimmt nun Kurs auf das Araber-Highlight während Großen Rennwoche von Baden-Baden.
Mario Hofer sattelt zwei Sieger in Folge
Die Felle für die von Mario Hofer im Krefelder Stadtwald trainierte Blueridge Silver schienen zweihundert Meter wegzuschwimmen, als die favorisierte Mimoset mit großen Schritten zum Angriff schritt. Die Stute hatte Blueridge River auch bereits knapp passiert, als Stefanie Koyuncu auf der von ihrem Vater trainierten Stute zurück fightete und schließlich wieder im Ziel den Kopf vorn hatte. So blieb der „Krefelder für Krefeld“ Preis der Brauerei Königshof im Krefelder Stadtwald. Trainer Mario Hofer gab bei der Siegerehrung die Marschrichtung bekannt: „Jetzt reisen wir mit ihr zum Derby-Meeting nach Hamburg.“ Auch eine halbe Stunde später strahlte Mario Hofer, als es seinem Schützling Aradous gelang, den vierten Saisonerfolg zu markieren. Im „Preis von Dagmar Fahnler, Gold- & Silberschmiede und dem Modeatelier Andrea Hitschler“ spielte der schier unverwüstliche fünfjährige Wallach einmal mehr so große Reserven aus, dass es noch zu einem leichten Erfolg gegen Claudia und Romis Power reichte. Welch ein Muster an Beständigkeit dieser Aradous beweist die Tatsache, dass es in seiner Laufbahn der bereits siebte Erfolg war, hinzu kommen elf Platzierungen. Und Mario Hofer fügte bei der Siegerehrung an: „Wir haben von Aradous immer noch nicht alles gesehen!“
Leichtgewicht Auerbach ganz souverän
Im sportlich wichtigsten Rennen des Tages, im Preis von Edeka Kempken“, ließ das „Leichtgewicht“ Auerbach aus dem Mülheimer Stall von Marcel Weiß überhaupt nichts anbrennen und setzte sich unter Wladimir Panov ganz locker gegen den im Einlauf früh in Front gezogenen Berliner Gast Amigo Charly zum Zuge kam. Der vierjährige Auerbach, der im Besitz des Stalles Oberlausitz steht, absolvierte erst seinen insgesamt zehnten Start, da dürfte der Hengst sicherlich noch nicht am Ende der Fahnenstange angelangt sein. Im abschließenden „Rennen des Winzerkellers Auggener Schäf“ kam wieder der Favorit zum Zuge, als Sweet Fantasy, die Christian Sprengel für den Stall Elstorf trainiert, einen fast überlegenen Sieg markierte. Im Sattel saß Michael Cadeddu, der vor dem Renntag bereits ankündigte, dass er im letzten Rennen im Sattel des Siegers sitzen würde. Wie recht er hatte. In sieben Rennen wurden insgesamt 123.577 Euro umgesetzt. Der Außenanteil der Wetten belief sich auf 64,6 Prozent. „Damit können wir sehr zufrieden sein, denn man muss schon berücksichtigen, dass die hohen Temperaturen so manchen recht kurzfristig von einem Besuch der Veranstaltung abgehalten haben.“
Kati Möller Krefelder Rennclub
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