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Nahmobilität stärken – Kölns Fußverkehr im Fokus

Die Stadt Köln hat mit Nico Rathmann erstmals einen Fußverkehrsbeauftragten




Nico Rathmann hat am 1. März 2022 im Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung seinen Dienst als erster Fußverkehrsbeauftragter der Stadt Köln angetreten. Er kümmert sich um die Erstellung von Teilkonzepten zur Fußverkehrsförderung und die Vorbereitung und Durchführung von Fußverkehrs-Checks in den Stadtvierteln. Zukünftig kann darauf aufbauend eine gesamtstädtische Fußverkehrsstrategie entwickelt werden. Zudem ist er Ansprechpartner für Anregungen von Bürger*innen in Bezug auf den Fußverkehr. In einem Pressegespräch hat Rathmann seinen Eindruck bezüglich der Situation des Fußverkehrs in Köln geschildert und einen Ausblick auf seine ersten Schritte im neuen Tätigkeitsfeld gegeben. So wird er in Zusammenarbeit mit dem "Fuss e.V." Spaziergänge in jedem Kölner Stadtbezirk machen. Auf diese Weise wird sich der Fußverkehrsbeauftragte ein konkretes Bild von der Lage vor Ort verschaffen und so wichtige Handlungsfelder im Kölner Fußverkehr identifizieren. Allgemeine Herausforderungen Der Anteil der Kölner Bürger*innen, die ihre Wege zu Fuß bewältigen, ist mit rund 25 Prozent relativ hoch. Um die Akzeptanz für das Zufußgehen zu erhöhen, muss dem Wunsch nach freien, unverstellten sowie ausreichend dimensionierten Gehwegen entsprochen und das Sicherheitsgefühl für Fußgänger*innen muss gesteigert werden. Auch ein größeres Angebot der Nahversorgung auf fußläufigen Distanzen kann einen hohen Fußverkehrsanteil begünstigen. Ein wichtiger Aspekt ist zudem der demografische Wandel, mit der Herausforderung, den Straßenraum sukzessive an die Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Personen anzupassen.


Eine faire Neuaufteilung des öffentlichen Raums Den öffentlichen Raum fair aufzuteilen, Radweginfrastrukturen und Fußweginfrastrukturen im Bestand einer Millionenmetropole mit teilweise engen Straßen neu einzurichten, ist eine große Aufgabe. Letztlich ist entscheidend, dass sich die Fußgänger*innen im Straßenraum wohl und sicher fühlen. Dafür maßgeblich ist eine passende Infrastruktur, die in der Regel auch einiges an Fläche in Anspruch nimmt. Es geht um eine hohe Aufenthaltsqualität durch Kommunikationsräume und großzügige Flächen zum Schlendern. Strategien und Lösungen


Grundsätzlich ist die Entwicklung einer Fußverkehrsstrategie eine Möglichkeit, sich der Schwierigkeiten des Fußverkehrs anzunehmen. Eine Großstadt wie Köln, mit zahlreichen Akteur*innen und Interessenvertretungen, steht dabei vor besonderen Herausforderungen. Hauptsächlich findet aktiver Fußverkehr innerhalb von Stadtteilen beziehungsweise zwischen den Stadtteilen statt. Fußverkehrs-Checks und Fußverkehrs-/Sicherheits-Audits innerhalb dieser Bereiche sind deshalb eine gute Möglichkeit, Defizite in der Infrastruktur zu identifizieren und dann auch zeitnah Lösungen zu erarbeiten. (Bei einem Fußverkehrsaudit oder Sicherheitsaudit werden alle Defizite in der Verkehrsinfrastruktur festgehalten, ein altes Schild, fehlende taktile Elemente, verblasstes Schild, Grünwuchs, zu hohe Bordsteine, fehlende Markierungen, falsche Beschilderung und vieles mehr. Das erfolgt systematisch und es gibt klare Kriterien). Nico Rathmann, Fußverkehrsbeauftragter der Stadt Köln: Aus meiner Sicht steckt in der Förderung des Fußverkehrs viel Detailarbeit. Gerade für mobilitätseingeschränkte Personen kann eine Kleinstmaßnahme einen Quantensprung bedeuten, da diese Personen oft nur ein gewisses Mobilitätsbudget zur Verfügung haben, teilweise nur 1.000 Meter pro Tag. Deshalb können viele kleine Verbesserungen für diejenigen, die zu Fuß gehen, einen wirklich signifikanten Unterschied im Mobilitätsverhalten erzielen. Ein weiterer Strategiebaustein, um den Fußverkehr zu fördern, besteht im Ausbau der Verkehrspädagogik im Grundschulalter. Hier haben sich Schulwegpläne als brauchbares Instrument erwiesen, um den Schüler*innen von Anfang an einen sicheren fußläufigen Schulweg anzubieten. Die Kinder lernen auf ihrem Schulweg, sich im Straßenverkehr zu bewegen, wodurch in der Regel auch die Freizeitwege einfacher und sicherer bewältigt werden können. Hier sind mehrere Stellen innerhalb der Verwaltung gefragt, die kindgerechte Fortbewegung im Straßenverkehr zu ermöglichen.


Stadt Köln - Amt für Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitRobert Baumanns

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