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Heinz Sielmann Ehrenpreis an Prof. Dr. Settele verliehen


Am Donnerstag, den 4. November, verlieh die Stiftung des berühmten Filmemachers Heinz Sielmann den gleichnamigen Naturschutzpreis in der Residenz München. Diesjähriger Preisträger ist der Wissenschaftler und Mitglied des Weltbiodiversitätsrats Prof. Dr. Josef Settele. Er wurde für sein Engagement zum Erhalt der biologischen Vielfalt geehrt.

Prof. Dr. Josef Settele ist promovierter Agrarwissenschaftler und Professor für Ökologie am Umweltforschungszentrum in Halle. Er leitet ein deutschlandweites Langzeitmonitoring für Insekten. „Als passionierter Schmetterlingskundler scheut er nicht davor zurück in Gummistiefeln und mit Kescher und Kamera ausgerüstet in sumpfigen Feuchtwiesen nach seltenen Arten zu suchen“, beschreibt ihn Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde, Stiftungsratsvorsitzender der Heinz Sielmann Stiftung. „Prof. Settele sitzt also keinesfalls im Elfenbeinturm der Wissenschaft. Auf beeindruckende Weise erforscht er, wie landwirtschaftliche Produktionen und der Schutz der Artenvielfalt zusammengeführt werden können. Sein Erkenntnisgewinn ist unendlich wertvoll für die nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft. Dafür überreichen wir Herrn Prof. Settele voller Dankbarkeit diesen Preis“, so Brickwedde weiter.

Weltbiodiversitätsrat warnt vor existentieller Krise

Prof. Josef Settele wurde 2020 von der Bundesregierung in den Sachverständigenrat für Umweltfragen berufen und ist Mitglied des Weltbiodiversitätsrats. Seine Forschungsergebnisse sind die Basis für politische Entscheidungen. Im Rahmen der Preisverleihung macht er klar: „Die Klimakrise, der Verlust der biologischen Vielfalt und resultierend pandemische Lagen sind die größten Herausforderungen unserer Zeit. Wir müssen dies systemisch und global begreifen und handeln. Regionale Initiativen sind die beste Ergänzung dazu und enorm wichtig für eine Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung.“

Mit dem populärwissenschaftlichen Buch „Die Tripel-Krise - Warum wir dringend handeln müssen“ vermittelt er dies anschaulich und verständlich. Schon im Bericht des Weltbiodiversitätsrats von 2019 zeichnet sich ein düsteres Bild ab: Prof. Settele und seine internationalen Kollge:innen warnen vor einem beispiellos beschleunigten Artensterben mit gravierenden Auswirkungen auf die Menschen in der ganzen Welt. „Dank seiner und der Arbeit seiner Kolleginnen und Kollegen rütteln die Berichte des Weltbiodiversitätsrats die Öffentlichkeit und die Politik wach und machen die Dringlichkeit des Schutzes unserer Lebensgrundlagen deutlich“, erklärt Brickwedde. Der Preis ist mit 10.000 € dotiert. „Ich bin sehr dankbar für diese Auszeichnung. Heinz Sielmann bedeutet für mich Faszination für Natur und schöne Kindheitserinnerungen. Das Preisgeld ermöglicht mir Freiheitsgrade in meiner Forschung“, schließt Prof. Settele in seiner Rede ab. Taxonomen benennen eine neue Schmetterlingsgattung Noch vor dem Heinz Sielmann Ehrenpreis wurde Prof. Settele auf eine ganz ungewöhnliche Weise geehrt. Nach dem Biodiversitätsforscher wurde eine neue Schmetterlingsgattung benannt: Setteleia. Zur Gattung gehören vier Nachtfalterarten, die auf den Philippinen vorkommen. Settele hatte selbst in den 1980er-Jahren dort geforscht und sich später für weitere wissenschaftliche Untersuchungen und den Schutz der Schmetterlinge stark gemacht.



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