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71 Schüsse - der Amoklauf von Erfurt


Robert Steinhäuser der junge Mann, der in knapp 20 Minuten 16 Menschen und sich selbst mit 71 Schüssen aus einer Pistole erschoss – er ist der Amokläufer von Erfurt.

20 Jahre ist das nun her und sicher vielen immer noch in Erinnerung und vor allem immer noch unvorstellbar

Als Reaktion auf das Attentat des Robert Steinhäuser und seine möglichen familiären Hintergründe schuf der Kölner Künstler Cornel Wachter die Tischskulptur "Diary of an ennuyé - Tagebuch eines Gelangweilten (Sammlung Kunstmuseum Bonn, 2003_MDF, Stahl_200 x 100 x 76 cm)


Er fertigte die Skulptur im Atelier seines Freundes Sigmar Polke und der benachbarten Schreinerei Michael Kober und Polke sagte gleich, "das ist eine echte Museumsarbeit, die den Menschen zu denken gibt" und dann musste noch der Schalk Polke hinzufügen, "kauft doch sonst eh keiner".


Die Arbeit wurde seinerzeit durch Prof. Dr.Dieter Ronte in die Sammlung des Kunstmuseum Bonn geholt und sprach die Besucher von klein bis groß enorm an.

Prof. Ronte hatte die Arbeit zu deren ersten Präsentation in der ACC-Galerie in Weimar besprochen und Wolfgang Oelsner, u.a. bei einer gemeinsamen Ausstellung "seiner" Kinder aus der Johann-Christoph-Winters-Schule für kranke Kinder und Jugendliche an der Uniklinik Köln in der Kunststation St.Peter und im DuMont-Carrée in der Kölner Innenstadt ausgestellt ,beide Mal in Zusammenarbeit mit Hedwig Neven DuMonts "Wir helfen" und unter dem Titel "Abgelegt".

Kinder die abgelegt werden wie Akten, ein Trauerspiel auf welches eben solche "abgelegten" Kinder mit ihren künstlerischen Äußerungen reagierten.

Die Skulptur kam mit finanzieller Hilfe von Sigmar Polke, Paddy Kelly von "The Kelly Family", Hartmut Priess von den Bläck Fööss und Freunden ins Bonner Museum. Dort ist sie aber leider seit dem Direktorenwechsel von Prof. Ronte zu Stefan Berg im Depot verschwunden, "Jahre sind vergangen in denen diese hätte gut wirken können", wie der Polkegalerist Erhard Klein mal anmerkte.


"Das ist traurig, aber nicht zu ändern und ich glaube auch nicht das der "Berg" sich mal verrücken lässt. So habe ich die mit Ronte abgesprochene "Kopie" immer mal wieder in der BRD gezeigt und auch 2 x versucht mit der Schulleitung des Thüringer Gymnasiums die Auseinandersetzung mit der Skulptur im Schulgebäude zu versuchen.

Doch dann überraschte mich der Darmkrebs und ich konnte den Faden nicht weiterspinnen. Möglich das ich mich jetzt bald wieder traue, was ich 2003 noch nicht konnte, mit der Arbeit nach Erfurt zu gehen." so Cornel Wachter

Am 26.April 2002 erhielt Cornel Besuch des damaligen Leiters des Philharmonischen Orchesters Erfurt und seiner Familie aus Erfurt. Angefreundet hatte man sich Arbeit an der Wiederaufführung der ersten Deutschen Oper "Alceste" für Weimar 99 und eine spätere 2CD-Aufnahme bei Naxos und als Cornel in kam Wochenendhaus bei Schloß Lerbach kam saßen er und seine Familie wie Steine vor dem "Standbild" des Schulgebäudes in der ARD

Später hat man dann Nächte lang zusammen gesessen und besprochen, wie man sich den Kindern gegenüber zu verhalten hat, damit so etwas nicht passiert.

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