So engagiert sich der Kölner Zoo für den Erhalt der lebenswichtigen Biodiversität
Nach einem aktuellen Bericht des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) sind eine Million Arten in den kommenden Jahren und Jahrzehnten vom Aussterben bedroht, sollte es zu keinen grundlegenden Änderungen bei der Landnutzung, beim Umweltschutz und der Eindämmung des Klimawandels kommen.
Zoos engagieren sich seit langem für den Erhalt der Biodiversität. Rund um den Globus unterstützen sie hunderte Artenschutzprojekte. Sie geben dafür jährlich rund 350 Millionen US-Dollar aus. Allein der Kölner Zoo hat seit 2010 mehr als 1,6 Millionen Euro für verschiedene Artenschutzprojekte auf der ganzen Welt bereitgestellt.
Kölner Zoo mit breit gefächertem Artenschutz-Engagement
Das Artenschutz-Engagement des Kölner Zoos ist vielfältig. Eines der Hauptziele ist es, bei stark gefährdeten Arten nach dem „Arche-Prinzip“ für genetisch variable und überlebensfähige Populationen in Menschenhand zu sorgen und für Auswilderungsprojekte bereitzustellen. Dem Kölner Zoo gelang dies u.a. bei den Przewalskipferden und dem Balistar, bei denen seine Wissenschaftler auch die internationalen Erhaltungsprogramme koordinieren.
Teil des Artenschutzengagements des Kölner Zoos ist darüber hinaus das Sammeln biologischer Forschungsdaten zu vom Aussterben bedrohten Tierarten. Dieses Wissen ist unerlässlich, will man Tiere in freier Wildbahn wirkungsvoll schützen. Denn schützen lässt sich nur, was auch bekannt ist. Diese Forschungsarbeit geschieht durch Beobachtung und Beschreibung der Tiere im Zoo und gleichzeitig durch Feldforschung vor Ort. Beispielhaft dafür steht die Melinh-Station für Biodiversität im Norden Vietnams. Hier werden u.a. seltene Amphibien und Reptilien, die bei Wilderern konfisziert wurden, aufgenommen, erforscht und nachgezüchtet. Durch die vom Kölner Zoo gesteuerte Arbeit in Melinh konnten in den vergangenen beiden Jahrzehnten bereits rund 80 neue Amphibien- und Reptilienarten aus den Regenwäldern Vietnams und Laos entdeckt und erstmals wissenschaftlich beschrieben werden.
Weltweit im Einsatz – von Übersee bis Köln
Engagiert ist der Kölner Zoo bei rund 20 weiteren Projekten weltweit: so in Brasilien, wo seine Biologen mit kontinuierlicher finanzieller und fachlicher Unterstützung aus Köln erforschen, mit welchen Schutzmaßnahmen der Bestand des Großen Ameisenbären gesichert werden kann; in Südafrika, wo der Kölner Zoo weltweit federführend die Erforschung der seltenen Schwarzfußkatze vorantreibt oder vor der eigenen Haustüre in Köln beim Schutz der bedrohten Wechselkröte.
Auch auf politischer Ebene ist der Zoo aktiv. Seine Experten beraten verschiedene Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen – so z.B. beim Umgang mit Mensch Tierkonflikten in Afrika oder beim Ergreifen von Schutzmaßnahmen für die hochbedrohten Singvögel in Südostasien. In der Vergangenheit haben es Kölner Zoologen außerdem geschafft, durch ihre Forschungs- und Lobbyarbeit bedrohte Tierarten auf die Liste des Washingtoner Artenschutzabkommens
Für Tiere nachhaltig begeistern
Ein zentraler Baustein ist darüber hinaus die Bildungsarbeit im Kölner Zoo selbst. Mehr als 1 Million Besucher erfahren hier Jahr für Jahr, wie schön – und gleichzeitig wie bedroht – die natürliche Artenvielfalt ist. In der Kölner Zooschule, der größten in Deutschland, lernen jährlich 23.000 Kinder Tiere und ihre Lebensräume aus allernächster Nähe kennen.
„Artenvielfalt zu erhalten ist wichtig, um das ökologische Netzwerk, d.h. die für uns Menschen lebenswichtigen natürlichen Systeme dieses Planeten, zu erhalten. Zoos unternehmen seit langem große Anstrengungen für den Schutz der Biodiversität. Ihr Wissen ist bei Regierungen, Universitäten und Naturschutzorganisationen gefragt. Wie dringend diese Arbeit notwendig ist, bestätigt die aktuelle UN-Studie eindringlich“, so die Kölner Zoovorstände Prof. Theo B. Pagel und Christopher Landsberg. Pagel übernimmt im Herbst die Präsidentschaft des Weltzooverbands. Das Thema Artenvielfalt wird einen wichtigen Platz auf seiner Agenda einnehmen.
Alle Informationen zum Artenschutz-Engagement des Kölner Zoos auch unter: www.koelnerzoo.de/artenschutz
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