
Hermann Rheindorf ist vielen Kölnerinnen und Kölnern durch seine Filme und Drehbücher bekannt. Sein ständiges Thema ist die Dokumentation der Geschichte und des Lebens in Köln mit all seinen Facetten der Vor- und Nachkriegszeit. Bis heute hat er über 20 Dokumentationen über Köln und das Leben in der Domstadt gedreht. Nicht umsonst wird er „das Auge Kölns“ genannt. Für diese einzigartigen Geschichten, den Erhalt und die Wiederbelebung des historischen Filmmaterials, hat der Landschaftsverband Rheinland (LVR) Hermann Rheindorf in der Kölner Volksbühne nun den Rheinlandtaler verliehen.
Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, beschrieb in ihrer Laudatio den Journalisten, Filmemacher, Autor und Musiker Hermann Rheindorf als leidenschaftlichen Kölner und Rheinländer, dem die Stadt und ihre Menschen, die Sprache und Traditionen sehr vertraut seien. Dabei sei die Auseinandersetzung aber nicht selbstverliebt: „Die Beschäftigung mit unserer Geschichte ist hochpolitisch und kritisch. Die Zeitzeugen in den Filmen Rheindorfs verklären nichts, sie blicken mit Klarheit, mit hoher Reflexion und durchaus selbstkritisch auf die auf Zelluloid gebannte Vergangenheit zurück. Sie erzählen von ihren Ängsten während des Krieges, von Gewalt und Terror der Nazizeit ebenso wie von Alltagsszenen aus ihrer Kindheit der 1930er und -40er Jahre, die von überraschender und teilweise erschreckender Normalität geprägt waren“, so Henk-Hollstein. Dass diese Auseinandersetzung zu einem bürgerschaftlichen Engagement Rheindorfs geführt habe, sei vollkommen nachvollziehbar, führte sie aus. So ist Rheindorf Gründungsmitglied und Sprecher der „Arsch huh“-AG.
„Die bewegten Bilder aus dem kriegszerstörten Köln zeigen eine historische Realität. Das ist die besondere Wirkmächtigkeit des historischen Dokumentarfilms: Das ist kein Spielfilm, das sind keine technischen Tricks, das war Realität für Menschen. Die Erinnerung an diese Realität zu erhalten, ist von großer Bedeutung für uns heute. Dieser Teil der Geschichte gehört zu unserem Erbe, für das wir Verantwortung übernehmen. Mit Ihrer Arbeit und Ihrem Engagement, lieber Herr Rheindorf, übernehmen Sie Verantwortung“, dankte Henk-Hollstein dem künftigen Rheinlandtaler-Träger.
Mit der Vorführung des Filmes „Filmreise in das Köln 2“, dem neuesten Werkes von Hermann Rheindorf, klang die Feierstunde aus.
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