Wir alle kennen es, wir haben vergessen wo wir den Schlüssel hingelegt haben, oder sind in Flur und wissen für einen Moment nicht mehr, was wir eigentlich hier tun wollten
Was aber, wenn das kein Augenblick mehr ist, sondern mehr und mehr unser Leben bestimmt
Demenz ist eine Erkrankung , die auf dem Vormarsch ist. Beding durch die höhere Lebenserwartung erkranken immer mehr an dieser Krankheit des Vergessens
Meist endet diese Krankheit damit, dass man Pflege braucht
Und damit ergibt sich direkt das nächste Problem,.in Deutschland herrscht ein extremer Mangel ind er Pflege
2017 gab es 14.785 offene Stellen in der Altenpflege, 25000 Arbeitskräfte fehlten insgesamt
Hierzu ein Interwiew mit Heike Lorenz-Wittiber, Pflegepädagogin an der Evangelischen Krankenpflegeschule Köln
Pflegefall Pflege: „Die Diskussion ist nicht wie Manna vom Himmel gefallen.“
Pflegefall Pflege: Mit der anstehenden Reform der Pflegeberufe wird die Pflegeausbildung umgekrempelt. Warum die neue generalistische Ausbildung niemanden unvorbereitet trifft und wie man mehr junge Menschen für die Branche gewinnen kann, erklärt Schulleiterin Heike Lorenz-Wittiber von der Evangelischen Krankenpflegeschule Köln Träger-gGmbH .
Frau Lorenz-Wittiber, nach Statistiken der Bundesagentur für Arbeit sind zurzeit ungefähr 11.000 Krankenpflegestellen unbesetzt. Wie begeistert man mehr junge Leute für einen Pflegeberuf?
Indem man die positiven Aspekte des Berufs hervorhebt: zum Beispiel, dass man in direkten Kontakt mit Menschen kommt, mit Patienten und Angehörigen, im Pflegeteam oder in Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen. In der Pflege kann man Erfolge hautnah miterleben, wenn jemand mit einer Erkrankung ins Krankenhaus kommt und nach einer Zeit gesund entlassen wird. Menschen beim Genesungsprozess zu begleiten und zu unterstützen, kann eine sehr erfüllende Aufgabe sein. Außerdem ist der Beruf relativ krisenfest. Auch bei einer zunehmenden Digitalisierung der Arbeitswelt wird der soziale Faktor weiterhin einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Zudem ist das Spektrum der Pflege breit gefächert und reicht vom OP über die Psychiatrie bis zur Geburtshilfe. Man kann im stationären wie ambulanten Bereich arbeiten und es gibt viele Weiterbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel als Praxisanleiter oder Wundmanager.
Das neue Pflegeberufegesetz sieht eine generalistische Ausbildung vor, die den Wechsel zwischen den drei bisher getrennten Berufen Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpfleger vereinfachen soll. Was halten Sie von dieser Neustrukturierung?
Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, der von den meisten Berufsverbänden gefordert wurde. Man sollte das Gesetz als Chance begreifen, um in der Ausbildung neuere, pflegerelevantere Themenschwerpunkte zu setzen und damit die Attraktivität und Qualität der Pflegeausbildung zu verbessern. Zudem bringt die Generalistik den Vorteil einer EU-weiten Berufsanerkennung und das System wird in den einzelnen Bereichen durchlässiger. So kann ein junger Mensch im aktiven Berufsleben beispielsweise noch von der Erwachsenenpflege in die Kinderkrankenpflege wechseln.
Inwiefern ist das Pflegeausbildungssystem für diese Umstellung der Ausbildung gerüstet?
Ich kann das nicht pauschal beurteilen. Die Diskussion gibt es schon länger und ist nicht wie Manna vom Himmel gefallen. Insofern hatten die Schulen ja Zeit, sich mit der Umsetzung zu beschäftigen. Wir als ‚Evangelische Krankenpflegeschule‘ bereiten uns jetzt auf den Umstieg vor, indem wir genau analysieren, was unsere Stärken sind und wie wir diese Stärken auch in der generalistischen Ausbildung sichtbar machen können: zum Beispiel durch die Auswahl unserer Kooperationspartner in der praktischen Ausbildung.
Welche Anreize muss die Politik liefern, um Pflegeberufe attraktiver zu machen?
Eine gute Personalausstattung und eine angemessene Vergütung sind auf jeden Fall wichtig. Außerdem wäre es gut, die Pflegenden in der direkten Versorgung von unnötiger Bürokratie zu entlasten. Letztlich muss das Gesamtpaket stimmen. Viele Pflegende wünschen sich einfach mehr Zeit für Gespräche mit Patienten oder Bewohnern.
Ab 2020 sollen Azubis im Gesundheitswesen ihre Ausbildung nicht mehr selbst zahlen müssen. Ein Schritt in die richtige Richtung?
Das ist auf jeden Fall gut! Ich finde es richtig, dass jetzt auch die Auszubildenden in den neuen Bundesländern entlastet werden. In NRW wurde das Schulgeld allerdings ohnehin schon vor längerer Zeit abgeschafft.
Vielen Dank für das Gespräch.
Quelle: didacta Pressedienst
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