Ein halbes Jahr nach der Eröffnung der Obdachlosentagesstätte MülHEIMer Arche in Köln-Mülheim, die vom Arche für Obdachlose e.V. und dem Sozialdienst Katholischer Männer e.V. (SKM) mit Hilfe eines Partnernetzwerkes und finanzieller Unterstützung der Stiftung 1. FC Köln ins Leben gerufen wurde, fällt das Fazit sehr positiv aus.
Der Vorstand des Arche für Obdachlose e.V. begrüßte alle beteiligten Institutionen und Bürgermeister Dr. Ralf Heinen zu einem Wiedersehen in der Einrichtung. „Wir freuen uns sehr, dass das Angebot so gut angenommen wird. Es ist uns ein großes Anliegen, hier als Partner zur Seite zu stehen und das Projekt auch in der Zukunft zu unterstützen“, erklärte FC-Präsident und Stiftungsvorstandsvorsitzender Dr. Werner Wolf bei dem ersten Treffen der Netzwerkpartner seit der Eröffnung im Januar. Die Tagesstätte ist fünf Tage die Woche geöffnet, täglich nutzen rund 30 bis 40 Personen das vielfältige Angebot der Träger. „Das Angebot wird hier sehr gut angenommen. Wir haben viele Stammgäste, aber es kommen auch immer wieder neue Gäste dazu. Es hat sich inzwischen rumgesprochen, dass wir hier sind und genau das hatten wir uns erhofft“, sagte Fabian Daniels vom SKM.
RÜCKZUGSORT ABSEITS DER STRASSE Die Tagesstätte soll den Betroffenen einen Rückzugsort abseits der Straße bieten. Hier bekommen sie fünf Tage die Woche eine warme Mahlzeit und Zutrinken, sie können duschen und ein wenig zur Ruhe kommen. Zentrales Anliegen ist, den Menschen einen Ort zu bieten, an dem sie sich willkommen und sicher fühlen. Einen Ort an den sie immer wieder gerne zurückkehren. Das übergeordnete Ziel, das mit dieser Tagesstätte verfolgt wird, liegt darin, durch Beratungsgespräche zwischen Sozialarbeitenden und Obdachlosen einen Weg aus der Obdachlosigkeit herauszufinden. Gemeinsam wird besprochen, welche Möglichkeiten bestehen, einen Weg in ein stabiles Leben zu finden.
CAYA-PRAXIS BIETET MEDIZINISCHE HILFE
Auch die sogenannte Caya-Praxis zählt seit Anfang Mai zum Angebot. Caya steht dabei für „Come as you are“ („Komme wie du bist“). Fünf Tage die Woche sind in der kleinsten Praxis Kölns Ärztinnen und Ärzte ehrenamtlich vor Ort und versorgen die Gäste medizinisch. Dr. Mark Oette, Chefarzt der Inneren Medizin im Severinsklösterchen in der Südstadt und Leiter der Caya-Praxis, wies auf den medizinischen Missstand hin, der bei obdachlosen Menschen herrscht: „Dass Obdachlose im Durchschnitt nur 50 Jahre alt werden, ist absolut inakzeptabel.“
Fabian Daniels sieht in der Caya-Praxis einen absoluten Mehrwert für die Einrichtung: „Das Zusammenspiel zwischen Sozial-Arbeitern und Ärzten funktioniert hier sehr gut. Wenn uns ein Gast etwas erzählt, wobei wir denken, sie oder er sollte einen Arzt aufsuchen, können wir direkt nach nebenan verweisen. Wir erhalten wiederum auch oft wichtige Rückmeldungen von den Ärztinnen und Ärzten zum Wohlbefinden der Gäste.“ Die Band der AG Arsch Huh, die im Vorfeld der Eröffnung der Tagesstätte mit ihrem Song „Alles verlore“ auf die Obdachlosigkeit in Köln aufmerksam gemacht und zu Spenden aufgerufen hatte, eröffnete mit ihrem Auftritt das gesellige Beisammensein, bei dem alle Netzwerkpartner sich über die Erfahrungen der ersten sechs Monate austauschten.
FC-OBDACHLOSENHILFE IN GANZ KÖLN
Der 1. FC Köln setzt mit der Unterstützung der MülHEIMer Arche sein Engagement für Bedürftige in Köln fort. Als 2020 die Corona-Pandemie ausbrach, verteilte die FC-Stiftung wochenlang warmes Essen und Carepakete an die Obdachlosen in Köln. Darüber hinaus betreibt die FC-Stiftung seitdem eine von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern selbst geführte Lebensmittelausgabestelle in Köln-Sülz. Im Mai 2021 ging vom 1. FC Köln die Initiative für die Eröffnung einer weiteren Essensausgabe-Stelle in Köln-Weiden aus. Immer im Dezember findet zudem seit vielen Jahren ein Obdachlosenessen statt.
Die FC-Stiftung freut sich über Spenden, um die Obdachlosenhilfe weiter voranzutreiben: Stiftung 1. FC Köln Stichwort „Obdachlosenhilfe“ IBAN: DE98 5012 0383 0000 9597 67 BIC: DELBDE33XXX
1. FC Köln GmbH & Co. KGaA
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