NRW-Trend:
CDU holt auf und zieht mit SPD gleich – Wüst klar vor Kutschaty
Zu Beginn des Wahljahres liefern sich CDU und SPD ein Kopf an Kopf Rennen in der Wählergunst.
Wenn an diesem Sonntag ein neuer Landtag in Nordrhein-Westfalen gewählt würde, kämen beide Parteien auf 28 Prozent. Das ist das Ergebnis des NRW-Trends, den Infratest dimap im Auftrag des WDR-Magazins WESTPOL vom 24. bis 27. Januar 2022 erhoben hat. Im Vergleich zum letzten NRW-Trend kurz nach der Bundestagswahl kann sich die CDU damit deutlich verbessern (+6 Prozentpunkte) während die SPD an Zustimmung verliert (-3). Deutlich dahinter landen als drittstärkste Kraft die Grünen mit unverändert 17 Prozent. Die FDP als aktuell kleiner Koalitionspartner bleibt mit 10 Prozent zweistellig, büßt aber seit Oktober 3 Prozentpunkte ein. Die AfD kommt leicht verbessert auf 8 Prozent (+1). Die Linke wäre mit unverändert 3 Prozent nicht im Landtag vertreten.
Schwarz-Gelb ohne Mehrheit - gemischtes Urteil zur Arbeit der Landesregierung
Das aktuelle Regierungsbündnis aus CDU und FDP hätte damit keine Mehrheit. Für Schwarz-Grün oder Rot-Grün reicht es knapp ebenfalls nicht. Neben einer Koalition aus CDU und SPD wären auch Dreierbündnisse wie „Jamaika“- (CDU, Grüne, FDP) oder Ampel-Koalition (SPD, Grüne, FDP) möglich.
Das Urteil über die Arbeit der aktuellen Regierungskoalition fällt etwas besser als im Oktober. 45 Prozent der Befragten sind zufrieden (+3), jeder zweite Befragte ist unzufrieden (50 Prozent, -4).
Direktwahlfrage: Ministerpräsident Wüst hängt Herausforderer Kutschaty ab
In der Direktwahlfrage kann CDU-Spitzenkandidat Hendrik Wüst seit seiner Wahl zum Ministerpräsidenten Ende Oktober deutlich zu legen. Wenn die Wahlberechtigten den Regierungschef von Nordrhein-Westfalen direkt wählen könnten, würden sich aktuell 43 Prozent für Hendrik Wüst entscheiden (+12). Damit setzt sich Amtsinhaber Wüst klar von seinem SPD-Herausforderer Thomas Kutschaty ab, der auf 21 Prozent zurückfällt (-4). Bemerkenswert: Selbst bei den SPD-Anhängern landet Wüst mit 39 Prozent knapp vor Kutschaty (38 Prozent). Insgesamt mehr als jeder dritte Befragte (36 Prozent, -8) entscheidet sich aktuell für keinen der beiden Kandidaten.
Wüst kann als Nachfolger von Armin Laschet zunehmend auch mit seiner Arbeit im Kabinett überzeugen. 43 Prozent der Befragten äußern sich zufrieden mit seiner politischen Arbeit. Das sind 19 Prozentpunkte mehr als vor Wüsts Wechsel aus dem Amt des Verkehrsministers an die Regierungsspitze. 32 Prozent sind unzufrieden.
Im Vergleich zu anderen Ministerpräsident:innen ist Wüst damit zwar wenig populär, liegt aber im eigenen Bundesland deutlich vor der Konkurrenz. Mit der Arbeit von SPD-Spitzenkandidat Kutschaty sind nur 21 Prozent zufrieden, 25 Prozent sind unzufrieden. FDP-Chef Joachim Stamp kommt auf 19 zu 19, die Grüne Spitzenkandidatin Mona Neubaur auf 14 zu 19 und AFD-Fraktionschef Markus Wagner auf 11 zu 12. Wüst profitiert dabei auch von der mit Abstand größten Bekanntheit bei den Wahlberechtigten. Drei von vier Nordrhein-Westfalen (75 Prozent) trauen sich ein Urteil über die Arbeit des neuen Regierungschefs zu. Bei Thomas Kutschaty ist das nur knapp jeder Zweite (46 Prozent) und die drei weiteren Spitzenkandidat:innen haben in der Gesamtbevölkerung (Stamp: 38 Prozent, Neubaur: 33, Wagner 23) und in den eigenen Reihen noch stärker mit mangelnder Bekanntheit zu kämpfen.
©WESTPOL
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