Am 24 Januar 2020 wäre er 111 Jahre geworden…der kölsche Jung - Fritz Weber
Er wurde in Köln Kalk geboren<, bekam bereits als Kind Geigenunterricht durch seinen Schuldirektor Später studierte er an der Rheinischen Musik-Akademie Geige und Trompete
Bereits mit 19 Jahren trat er mit einer eigenen Kapelle zuerst in kleinen, dann immer größeren Sälen innerhalb und dann auch außerhalb Kölns auf.
1930 gab die 12 köpfige Musikkapelle ihr erstes Jazz Konzert. 1931, mittlerweile 15 Mann, kamen Konzerte in ganz Deutschland dazu
Er spielte nicht nur Geige und Trompete, sondern sang auch Schlager und Chansons, deshalb erhielt er vom Inhaber eines Lokals den Namen "Fritz Weber, der singende Geiger". Unter diesem Namen wurde er mit seiner Kapelle richtig bekannt.
Die 30er waren eine Zeit, in der seine „flotte Erscheinung, die Damenherzen schmelzen ließ“, wie er später selber erzählte
Mit seinem immer bekannter werdenden großen Tanzorchester tourte er durch ganz Deutschland, spielte auch Matineen und Tanztees. U.a. nahm er an einem deutschlandweit ausgeschriebenen Kapellen-Wettstreit teil. Obwohl er vom Publikum auf den 1. Platz gewählt wurde, musste er sich mit dem 3. Platz begnügen - er besaß nämlich kein NSDAP-Parteibuch! Die Kapellmeister der beiden Kapellen auf Platz 1 und 2 waren Mitglieder der NSDAP!
Die Deutsche Grammophon Gesellschaft, bot ihm sofort einen Exklusiv-Vertrag an, und Fritz Weber und sein Orchester nahmen in den folgenden Jahren viele Schallplatten auf
1939 wurde Fritz Weber als Soldat eingezogen und geriet 1945 in amerikanische Gefangenschaft.
Dort im Gefangenenlager von Remagen durfte er nach ein paar Tagen eine kleine Band gründen. Als er nach kurzer Zeit nach Köln entlassen wurde, gründete er wieder eine Band und trat mit Swing-Musik in amerikanischen Offizierskasinos auf. Von da aus ging seine Karriere mit der Kapelle weiter.
Bis 1983 trat er selbst noch mit seinen Liedern im Karneval auf zorchester und trat auf Matinees und Tanztees auf
Ab 1950 begann er Karnevalslieder zu komponieren, auch z.T. zu texten und natürlich zu singen, u.a. das Lied :"Ich ben ene kölsche Jung" ,das in seiner Ursprungsversion ein Tango war.
Für seine Verdienste um den Karneval wurde Fritz Weber mit der „Goldenen Ostermann-Medaille“ ausgezeichnet worden.
Über 30 Jahre war er Mitglied der Karnevalisten Vereinigung "Muuzemändelcher" .
Bis 1983 trat er noch mit seinen Liedern im Karneval auf.
Am 09.06.1984 verstarb er nach längerer Krankheit in seiner Heimatstadt Köln.
Es hätte ihn sicher sehr gefreut zu erleben, dass seine jüngste Tochter Dagmar Eichberg- Weber 2013 zur 1. Vorsitzenden (in Köln „Baas“ genannt) der „Muuzemändelcher“ wurde und damit
die erste Frau in diesem Amt seit der Gründung 1949 war
Fritz Weber hatte drei Töchter und war fest davon überzeugt, dass er die drei schönsten Töchter von Köln hätte,, was zeigt dass er mit seinem Dreimädelhaus sehr glücklich war
Bis heute hält Dagmar Eichberg- Weber die Arbeit ihres Vater in Ehren : „Ich singe ja eigentlich kölsche Chansons. Einige Lieder meines Vaters habe ich schon im Repertoire. Aber er hat seine Melodien ja für einen Mann geschrieben.“
Sein Lied, "Ich ben ene kölsche Jung" ist bis heute zwar mit dem Namen Willy Millowitsch verbunden, jedoch haben auch viele andere Sänger dieses Lied bis heute, z.T. sehr unterschiedlich, interpretiert. Und wohl alle heutigen Bands und Musiker haben das Lied im festen Programm!
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