Zuletzt kreierten BRINGS mit „Alles Tutti“ einen Crossover, wie man ihn selten erlebt. Sie wählten eben nicht die Kölner Philharmoniker aus, um mit den Umständen geschuldeter Verspätung scheinbar ganz nebenbei einem Komponisten für die Ewigkeit zu huldigen. Nein, gemeinsam mit dem Beethoven Orchester der Nachbarstadt Bonn nahmen sie ihre Klassiker im Gewand völliger Grandezza, aber auch gemeinsamer, musikalischer Partnerschaft auf.
Alles Tutti bleibt als Motto aber auf eine gewisse Art im Hinterkopf hängen, wenn man inzwischen an BRINGS denkt. Sie können machen, was sie wollen. Der Begriff Klassiker tut dies allerdings eben auch. Längst haben die Fünf sich in ihrer über 30-jährig andauernden Glanzkarriere ganz fest in der Seele der Domstadt zementiert. Eine inzwischen erfolgreiche Band aus Köln benannte sich einst nach einem BRINGS Album von 1992. Sie selbst haben ihre zwei Inkarnationen schon vor Jahrzehnten zu diesem musikalischen Hybridwesen gemorpht, das die ganze Zeit über aber immer BRINGS hieß und in der Essenz natürlich immer BRINGS war.
Sie waren auf keiner Veranstaltung weg zu denken und auf den jeweiligen Billings immer oben zu finden. Brauchtum, Rock, außergewöhnliche Weihnachts-Kabaretts von über drei Stunden Länge, spontane Club Gigs, Straßenmusik, Demonstrationen, BRINGS waren und bleiben überall zu finden. Sie setzten Ihrefeld 1993 ein Denkmal und besangen über die Jahrzehnte den Kult Club „Blue Shell“, Szenekneipe der ersten Stunde, immer mal wieder. Warum? Weil sie Kölsche sin! Und deshalb nennen sie ihre neue Single auch so.
Aus dem Blue Shell ist für sie zwar die Lanxess Arena geworden, die sie gut und gern mal mehrere Tage in Folge ausverkaufen. Zum traditionellen Karneval kam das Sommerpendant „Jeck im Sunneshing“ hinzu. Der 1. FC Köln ist längst auch Teil der illustren Bandhistorie, das Heimatstadion in Müngersdorf wurde so oft in Rekordzeit ausverkauft, das sollen die Chronisten rekapitulieren, wie oft.
„Mir sin Kölsche“ ist der große Rundumschlag um das Lebensgefühl und die Themen, die diese besondere Millionenstadt ausmachen, aber eben auch die Band. Denn sie sind zweifellos Kölsche, das würde niemand in Frage stellen können, selbst wenn man es noch so sehr versuchte. Ist „Mir sin Kölsche“ denn nun Selbstverständnis, oder Hymne? Leute, das hier ist BRINGS, es ist beides. Tutti. Und sogar das Vereins-Maskottchen Hennes der IX hat einen Cameo in diesem Song.
Seit Jahrzehnten spielen sie überregional, warum auch nicht vor bajuwarischen oder österreichischen Freunden? So findet sich hier auch die bayrische Tuba und sogar balearisch-stadiontaugliche Mitsing-Chöre sind diesem Song nicht wesensfremd. Es ist und bleibt allerdings:
100% BRINGS. Für alle.
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