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Mehrheit würde Verlängerung von Neun-Euro-Ticket und Tankrabatt befürworten


Jeweils eine Mehrheit der Deutschen würde es befürworten, wenn das so genannte Neun-Euro-Ticket für die bundesweite Nutzung des Nah- und Regionalverkehrs und die Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe über den August hinaus verlängert werden.Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap unter 1.327 Wahlberechtigten für den ARD-DeutschlandTrend von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben.

Demnach wären 56 Prozent der Deutschen für eine Verlängerung des so genannten Tankrabatts; 39 Prozent wären dagegen. Mehrheitlich befürworten würden eine Verlängerung dieser Maßnahme die Anhänger von FDP (68 Prozent), Union (62 Prozent), AfD (59 Prozent) und SPD (57 Prozent). Dagegen würden zwei Drittel der Grünen-Anhänger (66 Prozent) eine Verlängerung des Tankrabatts ablehnen. Noch etwas mehr Zustimmung erhielte in der Gesamtbevölkerung eine Verlängerung des so genannten Neun-Euro-Tickets, mit dem derzeit eine bundesweite Nutzung des Nah- und Regionalverkehrs für 9 Euro pro Monat möglich ist. 63 Prozent würden eine Verlängerung dieser Maßnahme unterstützen, jeder Dritte (33 Prozent) würde sie ablehnen. Beim Neun-Euro-Ticket sähen Anhänger von SPD (70 Prozent), Grünen (67 Prozent), FDP (65 Prozent) und CDU/CSU (55 Prozent) eine Verlängerung mehrheitlich positiv. AfD-Anhänger würden sie mit einer leichten Mehrheit (57 Prozent) ablehnen.


Die beiden bis Ende August befristeten Maßnahmen gehören zu einem Entlastungspaket, das die Bundesregierung angesichts gestiegener Preise verabschiedet hat. Eine Mehrheit der Deutschen sieht auf diesem Feld offenbar noch Handlungsbedarf. So sind drei von vier Deutschen (76 Prozent) mit der Entlastung der Bürgerinnen und Bürger wegen der steigenden Preise weniger bzw. gar nicht zufrieden; 22 Prozent sind damit sehr zufrieden bzw. zufrieden.

Ihre eigene wirtschaftliche Lage bewerten 70 Prozent der Deutschen derzeit als sehr gut bzw. gut, 29 Prozent als weniger gut bzw. schlecht. Der Blick in die Zukunft ist allerdings bei jedem Zweiten sorgenvoll: 48 Prozent glauben, dass es ihnen persönlich in einem Jahr wirtschaftlich schlechter geht als heute. 41 Prozent gehen davon aus, dass es ihnen in einem Jahr etwa gleich geht wie heute. 8 Prozent erwarten, dass es ihnen dann sogar besser gehen wird.

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Trotz dieser Aussichten unterstützt jeweils eine Mehrheit der Deutschen angesichts des Kriegs gegen die Ukraine auch dann Maßnahmen gegen Russland, wenn sie hierzulande zu spürbaren Nachteilen führen. 61 Prozent unterstützen Maßnahmen gegen Russland auch dann, wenn es dadurch zu Engpässen in der Energieversorgung kommt, 59 Prozent auch dann, wenn dadurch deutsche Firmen und Betriebe Nachteile erleiden, 57 Prozent auch dann, wenn dadurch bei uns die Energiepreise und Lebenshaltungskosten steigen. Dass der Klimaschutz angesichts der aktuellen Krisen und Herausforderungen im politischen Handeln vorübergehend hintenanstehen sollte, sagen 43 Prozent; jeder Zweite (52 Prozent) verneint das hingegen.

Befragungsdaten Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland Fallzahl: 1.327 Befragte Erhebungszeitraum: 04.07.2022 bis 06.07.2022 Erhebungsverfahren: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung Schwankungsbreite: 2* bis 3** Prozentpunkte

* bei einem Anteilswert von 10% ** bei einem Anteilswert von 50%




Die Fragen im Wortlaut:

Wie beurteilen Sie Ihre persönliche wirtschaftliche Situation?

Glauben Sie, dass es Ihnen persönlich in einem Jahr wirtschaftlich besser geht als heute, etwa gleich geht oder schlechter geht als heute?

Und wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Bundesregierung in den folgenden Bereichen? Wie ist das mit …?

der Entlastung der Bürger wegen der steigenden Preise

Wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine haben die Europäische Union und Deutschland verschiedene Sanktionsmaßnahmen gegen Russland verhängt. Unterstützen Sie Maßnahmen gegen Russland, auch wenn …?

dadurch bei uns die Energiepreise und Lebenshaltungskosten steigen

es dadurch bei uns zu Engpässen in der Energieversorgung kommt

dadurch deutsche Firmen und Betriebe Nachteile erleiden

Die Bundesregierung hat als Reaktion auf gestiegene Preise verschiedene Maßnahmen beschlossen, die noch bis Ende August gelten.

So ist die bundesweite Nutzung des Nah- und Regionalverkehrs aktuell für 9 Euro pro Monat möglich. Sollte die Bundesregierung dieses so genannte Neun-Euro-Ticket über August hinaus verlängern oder nicht?

Und wie ist das mit der befristeten Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe, dem so genannten Tankrabatt: Sollte die Bundesregierung auch diese Maßnahme über August hinaus verlängern oder nicht?

Wie sehen Sie das? Sollte der Klimaschutz angesichts der aktuellen Krisen und Herausforderungen im politischen Handeln vorübergehend hintenanstehen?


 

Westdeutscher Rundfunk Köln

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