LVR und Kölner Dreigestirn 2020 finanzieren Mini-Inklusionswagen
Auch das Modell eines rollstuhlgerechten Inklusionswagens wird neben den traditionellen Persiflagewagen beim Mini-Rosenmontagszug in Köln mitrollen. Finanziert wird der Miniaturwagen gemeinsam vom Kölner Dreigestirn 2020 und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR). Den Kölner Rosenmontagszug gibt es in diesem Jahr coronabedingt im Miniaturformat – als Puppenspiel in Kooperation mit dem Kölner Hänneschen-Theater.
Ursprünglich sollte der Inklusionswagen beim Kölner Rosenmontagszug seine Premiere im Großformat feiern. Bereits in der vergangenen Session hatte das letztjährige Kölner Dreigestirn, das vom Reiter-Korps „Jan von Werth“ gestellt wurde, Geld für das inklusive Projekt gesammelt. Eine Jury des Festkomitees Kölner Karneval, in dem neben dem Dreigestirn 2020 auch die LVR-Initiative „Karneval für alle“ vertreten war, wählte daraufhin aus drei vorgestellten Entwürfen den Gewinnerwagen. Auf diesem hätten eigentlich bereits in diesem Jahr Menschen im Rollstuhl und mit anderen Einschränkungen mitfahren können. Nun wird der große Inklusionswagen wohl erst am Rosenmontag 2022 durch Köln rollen. Weil er aber auch in diesem Jahr nicht fehlen soll, hat der Kölner Wagenbauer Werner Blum den Mini-Inklusionswagen maßstabsgetreu im Größenverhältnis 1 zu 3 nach den Plänen seines Gewinnerentwurfs gefertigt.
Der Mini-„Zoch“, den das WDR Fernsehen mit dem Titel „Der ausgefallenste ‚Zoch‘!“ am Rosenmontag (15. Februar) von 14.00 bis 15.30 Uhr zeigt, hat alle zentralen Elemente des großen Zugs – von den Blauen Funken an der Spitze bis hin zum pompösen Finale mit dem Dreigestirn. Damit auch Menschen mit Behinderung den Mini-Zug miterleben können, wird der LVR mit seiner Initiative „Karneval für alle“ zur Fernsehübertragung eine Übersetzung in Gebärdensprache und – in Kooperation mit dem DOMRADIO – eine Blindenreportage anbieten.
„Seit 2013 setzt sich der LVR mit seiner inklusiven Initiative dafür ein, dass auch Menschen mit Behinderung Karneval feiern können. Mit dem barrierefreien Miniaturwagen möchten wir gemeinsam mit dem Kölner Dreigestirn 2020 auch in dieser Session ein Zeichen für Inklusion setzen. Jecke mit Behinderung gehören dazu – egal ob im kleinen oder im großen Zug“, so LVR-Direktorin Ulrike Lubek.
Frank Breuer, Vorsitzender des Reiter-Korps „Jan von Werth“ und Bauer im Dreigestirn 2020: „Der Inklusionswagen ist sowohl im Großen als auch im Kleinen unser Herzensprojekt. Wir sind begeistert, dass er durch unsere Zusammenarbeit mit dem LVR auch beim diesjährigen Mini-Zug dabei sein wird. Und schon jetzt freue ich mich darauf, wenn im nächsten Jahr Menschen im Rollstuhl und mit anderen Behinderungen auf dem großen Inklusionswagen im Rosenmontagszug mitfahren können.“
Der LVR macht sich mit seiner Initiative „Karneval für alle“ bereits in der achten Session dafür stark, dass auch Menschen mit Behinderung im Sitzungs- und Straßenkarneval mitfeiern können. Dieses Jahr ist einiges anders, der Einsatz des LVR für Inklusion im Karneval nicht. Kartenwünsche für das nächste Jahr können bereits jetzt per E-Mail an karneval-fuer-alle@lvr.de geschickt werden. Nähere Informationen zur Blindenreportage und zur Übersetzung in Gebärdensprache beim Mini-Zug im WDR gibt es auf www.karneval-fuer-alle.lvr.de.
Das Reiter-Korps „Jan von Werth“ von 1925 e.V. ist eine Kölner Karnevalsgesellschaft, ordentliches Mitglied im Festkomitee Kölner Karneval und eines von neun Traditionskorps des Kölner Karnevals. Jedes Jahr lässt es die Geschichte der Legende um Jan und Griet an Weiberfastnacht in einem Spiel an der Severinstorburg in der Kölner Südstadt neu aufleben. 2013 baute die Gesellschaft den ersten inklusiven Karnevalswagen des Kölner Karnevals und lässt seit dem regelmäßig Jecke mit Handicap im Zug mitfahren. Der durch die Spendensammlung des Kölner Dreigestirns 2020 finanzierte Wagen soll nach und nach allen, dem Festkomitee angeschlossenen Karnevalsgesellschaften zur Verfügung gestellt werden, um so das Thema Inklusion möglichst breit zu platzieren. www.janvonwerth.de
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