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Autorenbildamaara® anna m.drack

Jubiläum der Chorweihe

prägt die Sommermonate am Kölner Dom

Am 27. September 1322 hat Erzbischof Heinrich I l . von Virneburg feierlich den Chor (also den östlichen Bauteil) des Kölner Domes geweiht - inklusive des Altares, an dem seit 700 Jahren die Heilige Messe gefeiert wird.

Aktuell nimmt ein Festprogramm zu diesem Anlass Gestalt an, das vor allem die Zeit zwischen dem 15. August und dem 27. September 2022 in besonderer Weise prägen wird.

„Zu viel wollen wir noch nicht verraten", sagt Dompropst Msgr. Guido Assmann. „Aber schon jetzt ist klar: Wir werden die Chorweihe des Domes vor 700 Jahren in diesem Sommer gebührend feiern: Mit festlichen Gottesdiensten und interessanten Ausstellungen, mit einer hochkarätig besetzten Konzertreihe und spannenden Vorträgen sowie einigen besonderen Überraschungen."

So wird es in der Zeit ab dem 15. August - dem Jahrestag der Grundsteinlegung des Kölner Domes 1248 - bis zum 27. September - dem 700. Jahrestag der Weihe des Chorraumes und des Altares 1322 - möglich sein, den Chorraum mit digitalen Medien neu zu entdecken. „Die Besucherinnen und Besucher des Domes werden im Rahmen von Spezialführungen in der Lage sein, sich im Binnenchor via Smartphone oder Tablet in die Zeit des Mittelalters zurück zu versetzen", so der Dompropst. „Wir möchten so ein Stück Domgeschichte mit modernen Alltagsmedien lebendig und für jedermann erfahrbar werden lassen."

Darüber hinaus seien weitere optische Akzente in Planung, mit denen der Domchor in besonderer Weise hervorgehoben werde. „Heute sind die beiden Domspitzen das charakteristische Symbol unserer Kölner Kathedrale - dabei sind die Türme des Domes erst rund 140 Jahre alt", sagt Domdechant Msgr. Robert l<leine. Der mit einer provisorischen Mauer nach Westen hin verschlossene Chor des Domes sei aber über Jahrhunderte das geistliche Zentrum des Domes gewesen, so Kleine weiter. „Hier zogen die Wallfahrer in Scharen zum Dreikönigenschrein. Hier befinden sich die ältesten und wertvollsten Fenster des Domes. Hier versammelte sich der Klerus in einem der ältesten und größten erhaltenen Chorgestühle zum Gebet.


Auf zahlreichen Kölner Stadtansichten ist der mit einem hölzernen Dachreiter bekrönte Chor als einziger vollendeter Bauteil des Domes zu sehen, unweit des unvollendeten Südturmes mit dem berühmten Dom Kran.

So wollen wir im Jubiläumsjahr einmal ganz bewusst den Blick auf dieses ,Epizentrum' des Domes lenken, das die Menschen jahrhundertelang vor Augen hatten, wenn sie vom Kölner Dom sprachen."

Zu den musikalischen Höhepunkten, die das Programm zum Domjubiläum bereichern werden, gehört die Aufführung einer Auftragskomposition:

Am 15. und 16. September wird das

Dreikönigsoratorium von Komponist Helge Burggrabe seine Uraufführung erleben. „Mit diesem Werk erhält der Kölner Dom zu seinem besonderen Jubiläum sein erstes eigenes Oratorium, das den Chören am Dom gewissermaßen auf den Leib geschnitten ist", freut sich Domkapellmeister Prof. Eberhard Metternich. „In dieser großartigen Komposition thematisiert Helge Burggrabe, der mit seiner Musil« wiederholt in unserer Kathedrale auftritt, fundamentale Glaubensfragen in der heutigen Zeit. In einem bildgewaltigen Libretto beschreibt er die Suche nach Gottesbegegnung, nach der wir uns alle gerade ganz besonders sehnen. Beteiligt sind neben den vielen

Chorsängerinnen und -Sängern außerdem mehrere Gesangssolisten, ein Orchester sowie eine Sprecherin.'


Die jährliche Dreikönigenwallfahrt wird 2022 auf insgesamt zehn Tage verlängert und findet vom 18. September bis zum 27. September statt.

Aktuelle Informationen zum Domjubiläum 2022 und historische Hintergrundinformationen finden Sie unter www.l<oelner-dom.de/domjubilaeum2022


Historische Hintergrundinformationen zur Chorweihe des Domes vor 700 Jahren

»Im Jahre 1322, am Tage des hl. Kosmas und Damian [27. September] werden die Drei-Könige zu der

Stelle übertragen, wo sie jetzt sind [gemeint ist die Achskapelle], und der neue Chor wird geweiht« (Übers. Maximilian Hasak). Mit knappen Worten hält Levold von Northof in seiner um 1350 entstandenen Chronik der Grafen von Marl« das Ereignis fest, dessen 700. Jahrfeier wir in diesem Jahr begehen. In späteren Überlieferungen wird berichtet, dass der Dreikönigenschrein in großer Prozession durch die Stadt, dem Weg der Fronleichnamsprozession folgend, von den noch bestehenden Westteilen des Alten Domes in den neuen Chor übertragen wurde. Auf seinem Weg wurde er von 16 großen Reliquienschreinen Kölner Kirchen begleitet.


Die Weihe des Chores bildete den feierlichen Abschluss des ersten großen Bauabschnitts des Domes, der von nun an das Kölner Stadtbild beherrschte. Im Giebel der Wand die ihn provisorisch nach Westen verschloss, prangte ein weithin sichtbarer goldener Stern, der den Pilgern den Weg zu den Heiligen Drei Königen wies. Das einst wie ein goldener Schrein in Ockertönen gehaltene Innere, in dem nun täglich Chorgebet und Liturgie gefeiert wurden und der das Ziel zahlloser Pilger aus ganz Europa war, war in den Jahren um die Chorweihe prachtvoll ausgestattet worden. Obwohl vieles verloren ist, legen davon noch heute zahlreiche Kunstwerke Zeugnis ab: der Hochaltar, die Chorpfeilerfiguren, das Chorgestühl, die Chorschrankenmalereien oder die leuchtenden Königsfenster im Obergaden.

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