Umfrage von Plan International zu Rollenbildern in den sozialen Medien
Je intensiver junge Menschen soziale Medien nutzen, desto stärker denken sie in stereotypen Rollenbildern. Das ergab eine Umfrage unter 1.000 jungen Frauen und Männern in Deutschland im Alter von 14 bis 32 Jahren. Die Kinderrechtsorganisation Plan International hat sie zu ihrem Nutzerverhalten bei Instagram, YouTube und Facebook sowie zu ihren Ansichten zu Rollenbildern und Gleichberechtigung befragt. Die Ergebnisse des Berichts „Rollenbilder in den sozialen Medien und ihre Auswirkungen auf die Gleichberechtigung“ zeigen: Ein Drittel der befragten Mädchen und Frauen sowie über die Hälfte der Jungen und Männer, die täglich Instagram, Facebook und YouTube nutzen, finden es in Ordnung, dass Frauen für die gleiche Arbeit weniger verdienen als Männer.
Wenn es um die Rollenverteilung im Alltag geht, lässt sich eine ähnliche Tendenz erkennen:
57 Prozent der Männer und 35 Prozent der Frauen sind der Ansicht, dass Hausarbeit immer noch Frauensache ist. Zudem scheinen die sogenannten „Heavy User“ mehr Wert auf klassische Schönheitsideale zu legen: Frauen sollen in erster Linie schlank und hübsch sein, Männer vor allem muskulös und gut gebaut.
Maike Röttger, Geschäftsführerin von Plan International Deutschland: „Ausgerechnet in den sozialen Medien, dem modernen digitalen Zuhause der Millennials und Centennials, begegnen wir völlig überalterten Rollenbildern. Das ist beunruhigend, denn Gleichberechtigung ist die wichtigste Voraussetzung dafür, um Armut nachhaltig zu bekämpfen. Zu diesem UNNachhaltigkeitsziel hat sich die Weltgemeinschaft, und damit auch Deutschland, verpflichtet. Doch nach wie vor ist in keinem Land der Welt echte Gleichberechtigung erreicht, auch bei uns nicht. Deshalb setzen wir uns mit unserer globalen Kampagne Girls Get Equal dafür ein, dass alle Mädchen und Frauen gleiche Chancen, gleiche Rechte und gleiche Möglichkeiten haben - überall auf der Welt, in allen Bereichen der Gesellschaft. Dafür ist es auch nötig, dass veraltete Rollenbilder und Vorbilder durch zeitgemäße ersetzt werden.“
57 Prozent der Männer und 35 Prozent der Frauen sind der Ansicht, dass Hausarbeit immer noch Frauensache ist. Zudem scheinen die sogenannten „Heavy User“ mehr Wert auf klassische Schönheitsideale zu legen: Frauen sollen in erster Linie schlank und hübsch sein, Männer vor allem muskulös und gut gebaut.
Maike Röttger, Geschäftsführerin von Plan International Deutschland: „Ausgerechnet in den sozialen Medien, dem modernen digitalen Zuhause der Millennials und Centennials, begegnen wir völlig überalterten Rollenbildern. Das ist beunruhigend, denn Gleichberechtigung ist die wichtigste Voraussetzung dafür, um Armut nachhaltig zu bekämpfen. Zu diesem UNNachhaltigkeitsziel hat sich die Weltgemeinschaft, und damit auch Deutschland, verpflichtet. Doch nach wie vor ist in keinem Land der Welt echte Gleichberechtigung erreicht, auch bei uns nicht. Deshalb setzen wir uns mit unserer globalen Kampagne Girls Get Equal dafür ein, dass alle Mädchen und Frauen gleiche Chancen, gleiche Rechte und gleiche Möglichkeiten haben - überall auf der Welt, in allen Bereichen der Gesellschaft. Dafür ist es auch nötig, dass veraltete Rollenbilder und Vorbilder durch zeitgemäße ersetzt werden.“
Pheline Roggan, Schauspielerin und Girls Get Equal-Botschafterin: „Auch hier in Deutschland, wo es weniger Traditionen gibt, die Männer und Frauen an freier Entfaltung hindern und wir scheinbar auf Augenhöhe miteinander umgehen, sind Stereotype für uns so selbstverständlich, dass wir uns gar keine bewussten Gedanken darüber machen. Dabei sind gerade diese Muster ein großes Hindernis - für Frau und Mann - etwas zu verändern.“
Influencerin und Content Creator Hannah Müller-Hillebrand: „Die sozialen Medien geben uns die Chance, Veränderungen in der Gesellschaft anzustoßen und darauf einzuwirken, wie junge Menschen denken. Durch die Art wie wir posten und die Inhalte, die wir transportieren, können wir helfen, dass alte Rollenbilder aufgebrochen werden und junge Menschen über das Thema Gleichberechtigung sprechen. Diese Chance müssen wir nutzen!“
Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage:
57 Prozent der jungen Männer und 35 Prozent der jungen Frauen, die täglich Social Media nutzen, sind der Ansicht, dass Frauen sich in erster Linie um den Haushalt und die Kinder kümmern sollten. Bei den weniger intensiv Nutzenden waren es 47 Prozent (Männer) und 31 Prozent (Frauen).
32 Prozent der Frauen und 52 Prozent der Männer, die täglich YouTube, Instagram und Facebook nutzen, gaben an, dass sie es in Ordnung finden, wenn Frauen für die gleiche Arbeit weniger Geld bekommen als Männer. Im Vergleich dazu waren es bei Frauen, die weniger intensiv Social Media nutzen, 17 Prozent, bei den Männern 29 Prozent.
Menschen, die viel Zeit auf Instagram oder YouTube verbringen, legen mehr Wert auf klassische Schönheitsideale: 62 Prozent der Männer sagten, dass eine Frau in erster Linie schlank und hübsch sein muss. 37 Prozent der Frauen finden Muskeln und einen schönen Körper bei Männern wichtig. Bei den Befragten, die nicht täglich Social Media nutzen, waren es 46 Prozent (Männer) und 23 Prozent (Frauen).
Obwohl 75 Prozent der befragten Frauen und 61 Prozent der befragten Männer angaben, sich über die Gleichstellung von Mann und Frau Gedanken zu machen, denkt ein Großteil von ihnen noch in alten Rollenmustern.
Zwei Drittel der Befragten stören stereotype Rollenbilder bei Social Media nicht.
94 Prozent der Frauen und 87 Prozent der Männer treffen mindestens eine Maßnahme zur Selbstoptimierung beim Posten von Bildern.
Etwa die Hälfte aller Frauen und Männer gaben an, dass die Person, der sie bei Social Media am meisten Aufmerksamkeit widmen, eine Vorbildfunktion für das eigene Geschlecht hat.
Quelle:Plan Deutschland
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