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Autorenbildamaara® anna m.drack

Fremde Katzen haben meist ein Zuhause




Seit einigen Tagen kommt sie immer wieder vorbei, wird langsam zutraulicher und blickt schon fast sehnsüchtig in Richtung Terrassentür. Diese kleine schwarz-weiße Katze mit dem kurzen Schwanz sucht doch bestimmt Anschluss und eine neue Familie. Oder? Die Tierschutzorganisation TASSO e. V., die Europas größtes kostenloses Heimtierregister betreibt, warnt vor der häufigen Fehlannahme, dass fremde Katzen immer unsere Hilfe brauchen und weist darauf hin, dass die meisten vierbeinigen Gartenbesucher ein Zuhause haben.

Gerade jetzt im Frühjahr sind Katzen mit Freigang wieder häufiger draußen unterwegs und durchstreifen die anliegenden Gärten auf der Suche nach einem Abenteuer. Fremde Katzen sind jedoch keineswegs automatisch auf Hilfe angewiesen. TASSO rät daher: Tierfreundinnen und Tierfreunde sollten fremde Tiere zunächst genau beobachten.

Ist das Tier eindeutig verletzt oder in einer Notlage, ist es wichtig zu helfen. Bei diesem Tier kann dann bei einem Besuch in der Tierarztpraxis überprüft werden, ob es mit einem Transponder gekennzeichnet, bei TASSO registriert ist und gegebenenfalls vermisst wird. Ist eine fremde Katze eher ungewöhnlich scheu oder verängstigt, könnte es sich um eine entlaufene Wohnungskatze handeln. In diesem Fall können aufmerksame Menschen zunächst in der Nachbarschaft nach Suchplakaten Ausschau halten, Menschen in ihrem Umfeld ansprechen oder auf der TASSO-Webseite unter den aktuellen Suchmeldungen schauen, ob ein entsprechendes Tier vermisst wird. Zudem leben in Deutschland viele Katzen im Verborgenen ohne Anschluss an den Menschen. Sie sind besonders scheu und kommen uns Menschen in der Regel nicht zu nahe. Streunerkatzenkolonien werden häufig von Tierschützer:innen betreut und versorgt.




Davor, eine fremde Katze einfach aufzunehmen und davon auszugehen, dass sie sich nun ein neues Zuhause gesucht hat, warnt TASSO ausdrücklich. „Es ist nicht nur gegen das Gesetz, ein Fundtier einfach zu behalten, sondern es bricht auch den Menschen das Herz, bei denen die Katze lebt und die sie verzweifelt suchen“, sagt TASSO-Leiter Philip McCreight. Wer ein fremdes Tier an sich nimmt, ist verpflichtet, den Fund beim örtlichen Fundbüro zu melden. Alternativ kann ein Tier auch ins Tierheim gebracht werden, dann wird die Fundmeldung in der Regel von den Mitarbeiter:innen dort erstellt.

„Wir erleben in der TASSO-Notrufzentrale immer wieder, dass Katzen plötzlich nach Jahren wieder zu ihren Familien zurückvermittelt werden können. Sie haben dann oft schon lange bei einer anderen Familie gelebt, die nicht wusste, dass die Katze woanders vermisst wird. Erst als bei einem notwendigen Tierarztbesuch der Transponder ausgelesen wurde, fiel dann auf, dass das Tier auf eine andere Familie registriert ist“, erzählt McCreight und ergänzt: „Das ist dann für alle Beteiligten schwierig. Für die Katze, die oft irritiert ist, wenn sie plötzlich ihr neues Zuhause verlassen muss, für die Menschen, die sie in der Zeit umsorgt und liebgewonnen haben und für die eigentlichen Halterinnen und Halter, die unnötig lange in Sorge um ihr geliebtes Tier waren.“



 

Über TASSO e.V.: 

Die in Sulzbach bei Frankfurt ansässige Tierschutzorganisation TASSO e.V. betreibt Europas größtes kostenloses Heimtierregister. Mittlerweile vertrauen rund 7,5 Millionen Menschen dem seit 40 Jahren erfolgreich arbeitenden Verein. Derzeit sind 11 Millionen Tiere bei TASSO registriert und somit im Verlustfall vor dem endgültigen Verschwinden geschützt. Durchschnittlich alle fünf Minuten trägt TASSO dazu bei, ein entlaufenes Tier wieder mit seinem Menschen zu vereinen: das sind im Jahr rund 100.000 Erfolge. Die Registrierung und alle anderen Leistungen von TASSO wie die 24-Stunden-Notrufzentrale, Suchplakate, TASSO-Plakette und der Suchservice sind kostenlos. Die Webseite www.tasso.net, das persönliche TASSO-Nutzerkonto sowie die TASSO-App Tipp-Tapp stellen Tierfreund:innen und -halter:innen vielfältige Funktionen und Services zur Verfügung, die eine schnelle und komfortable Anwendung gewährleisten. Der Verein finanziert sich aus Spenden tierlieber Menschen. Neben der Rückvermittlung von Heimtieren ist TASSO im Tierschutz im In- und Ausland aktiv und sieht seinen zusätzlichen Schwerpunkt in der Aufklärung und der politischen Arbeit innerhalb des Tierschutzes. Weiterhin setzt sich TASSO für die Einführung einer deutschlandweit einheitlichen Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen ein. TASSO arbeitet mit den meisten Tierschutzvereinen und -organisationen sowie mit nahezu allen deutschen Tierarztpraxen zusammen und unterstützt regelmäßig Tierheime, unter anderem bei kostenaufwändigen Projekten. Mit dem Online-Tierheim shelta bietet TASSO zudem Tiersuchenden eine Plattform in der virtuellen Welt. Für die Tierhalter:innen ist TASSO ein kompetenter Ansprechpartner in allen Belangen des Tierschutzes.

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