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Equitana 2022


Nach einer langen Pause traf sich die Pferdewelt wieder in Essen auf der Equitana, ursprünglich mal die größte Pferdeausstellung der Welt. Amaaras World berichtet von der Pferdemesse in den Grugahallen in Essen.


Schon bei dem Betrachten des Hallenplans fiel dem Besucher schnell auf, dass die Equitana deutlich kleiner ausfiel wie in den vergangenen Jahren. Waren es früher 12-14 Hallen, in den die Aussteller sich präsentierten, waren es bei der Equitana 2022 nur noch 8 Hallen. Auch der Publikumsandrang war deutlich geringer, das war allerdings recht angenehm, man konnte deutlich entspannter die Produkte der unterschiedlichen Anbieter betrachten.



Auffallend war, das sich die Zuchtverbände fast ganz aus aus dem Geschehen raus gezogen hatten, lediglich der Westfälische Pferdeverband war mit einem Messestand präsent. Warum die anderen Zuchtverbände der Messe fernblieben, lässt sich schwer sagen, man nur vermuten, dass die Messe für viele Verbände doch zu kurzfristig angesetzt wurde.


Sehr informativ war der Stand der FN, hier wurde ganz besonders das Fachpublikum angesprochen. Ein breit gegliedertes (kostenloses) Informationsmaterial wurde angeboten, dass gerade Ausbilder und Turnierfachleute ansprach. Übersichtlich angeordnet, vielseitig, der Stand war hervorragend bestückt.


Auffallend stark vertreten war in diesem Jahr die Futtermittelbranche, allerdings auch fast ausschließlich mit Produkten, die in den Bereich Zusatzfutter fielen. Hersteller für Futtermittel, die in Bereich Grundversorgung fallen, hatten der Messe gänzlich den Rücken gekehrt.


S

chwach vertreten waren auch die Hersteller von Hindernismaterial, manch ein Vereinsvertreter hat in der Vergangenheit gerne die Equitana genutzt, den eigenen vorhandenen Pacours zu ergänzen, in diesem Jahr Fehlanzeige.


Stark vertreten waren allerdings in diesem Jahr wieder die Westernreiter, die mit ihren Ständen und entsprechenden Produkten eine ganz Halle füllen konnten. Inwieweit das Preis-Verhältnis stimmte, können wir wegen fehlender Sachkenntnis in diesem Bereich nicht beurteilen.


Bei den Produkten, die dem Bereich der englischen Reiterei zuzuordnen sind, fiel uns eins sofort auf den ersten Blick auf, Glitzer und Strasssteine , überall, wo man hinschaute. Waren es früher nur Stirnriemen an der Trense die glitzerten, in diesem Jahr konnte man klar sehen, dass man jegliche Kleidung und alle Ausrüstungsgegenstände mit Glitzer versehen kann. Reithelme, Schabracken,

Gamaschen, Reitstiefel, vor nichts schien der Modetrend Halt gemacht zu haben. Man konnte den Eindruck haben, dass die Funktionalität dem Modebewusstsein weichen musste. Wir können uns nicht vorstellen, dass nach einem Ausritt bei vielleicht feuchten Boden, die Glitzersteine so praktisch sein sollen. Aber der Markt für solche Produkte scheint eindeutig da zu sein, auch wenn sie deutlich teurer sind.



Insgesamt schien das Preis-Leistungsverhältnis in Ordnung zu sein, wer so richtige Messeschnäppchen sucht, musste lange Ausschau halten. Die sonst so üblichen „Ramschläden“ waren deutlich weniger geworden im Vergleich zu den Vorjahren. In einem Gespräch mit einem Händler wurde uns gesagt, dass im Regelfall nur noch Händler, die im Internethandel präsent sind, langfristig Überlebenschancen haben. Wir konnten es nicht bestreiten, wobei wir persönlich zum Beispiel nie einen Sattel kaufen würden, der nicht bei dem Pferd angepasst wurde.


Wer zur Equitana fährt, sollte sich auch die Zeit nehmen, den großen Showring zu besuchen und gerade an diesem Tag (Sonntag) war das Programm sicherlich sehr interessant. Einen kleinen Ausschnitt des Programms (das übrigens hervorragend moderiert wurde) haben wir uns angesehen und waren wirklich nicht enttäuscht. So sahen wir einen Programmpunkt aus der Hot Top Show Rhapsody (Abendprogramm) die Lusitanos aus Portugal. Eine tolle Quadrille wurden präsentiert, nicht umsonst hatten diese Reiter sich zu den Publikumslieblingen entwickelt. Es folgte die Präsentation der westfälischen Hengste, zwei überaus schicke Ponys machten den Anfang, bevor es mit drei Großpferden weiterging, die über dem Sprung ihr Können zeigten. Zwei Dressurvorführungen durften nicht fehlen, zum Abschluss zeigten in einer Quadrille sechs Kaltbluthengste, dass sie sich durchaus mit viel Schwung bewegen können.

Im Anschluss konnte die Besucher ein Live Training mit der bekannten Ausbilderin Dr. Britta Schöffmann (Krefeld) verfolgen.


Es war ein interessanter Tag, gerne berichten wir in der Zeit vom 11. -19. März wieder, wenn es heißt „Weltmesse des Pferdesports 2023“.


 

Fotos und Text : Jutta Fischer, Jürgen Fischer



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