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Eine neue Tieranlage für den Tierpark +Fossilium Bochum

Der Bau der „Asienwelten“ hat begonnen

„Das Geheimnis um die große Baufläche im Tierpark wird nun gelüftet und die Vorfreude ist groß!“, mit diesen Worten von Zoodirektor Ralf Slabik fiel heute, 30.07.2019, der offizielle Startschuss für den Baubeginn eines neuen Tieranlagen-Komplexes im Tierpark + Fossilium Bochum. Dank der großzügigen Unterstützung der Sparkasse Bochum sollen die Besucher*innen voraussichtlich im Spätherbst 2019 die neue Erlebnisanlage „Asienwelten“ erkunden können.

Auf dem rund 354 m² großen Areal wird ein Lebensraum entstehen, der in die Tierwelt Südostasiens entführt und gleich mehrere Arten nebeneinander zeigt. Ralf Slabik eröffnet das Rätselraten um die künftigen Bewohner: „Unsere Besucher*innen werden sowohl tag-, als auch nachtaktive Tiere erleben können. Die einen fühlen sich im Wasser in ihrem Element, die anderen bleiben lieber mit ihren Pfoten auf dem Trockenen und wieder andere sind leidenschaftliche Kletterer, die sich in den hohen Baumwipfeln am wohlsten fühlen.“

Zwei Vertreter der neuen Wohngemeinschaft haben sich schon im Tierpark eingefunden: In der ehemaligen Gebirgslorivoliere sind bereits zwei stimmkräftige Große Beos (Gracula religiosa religiosa) zur Zwischenmiete eingezogen. Mit Fertigstellung der „Asienwelten“ werden weitere spannende Neuzugänge ein Zuhause im Bochumer Tierpark finden: Zum einen werden nachtaktive Schlankloris (Loris) als Vertreter der Primaten, Sugar Glider (Petaurus breviceps) als Vertreter der Beuteltiere und Binturongs (Arctictis binturong) - auch Schleichkatzen genannt - einziehen, zum anderen bevölkern zukünftig Stachelschweine (Hystricidae) und quirlige Zwergotter (Aonyx cinerea) die „Asienwelten“.


Ralf Slabik schmunzelt und erklärt:

„Unsere Erdmännchen werden in Punkto Beliebtheit wahrscheinlich große Konkurrenz bekommen, wenn man an die verspielten Zwergotter denkt. Die Niedlichkeit der Tiere kommt ihnen zu Gute, so zeigen viele Menschen großes Interesse an ihrem Wohlergehen. Das hilft uns dabei, auf die Bedrohungen ihres Lebensraums und vieler weiterer Bewohner ihres natürlichen Verbreitungsgebiets aufmerksam zu machen.“

Bei der Zusammenstellung der asiatischen Wohngemeinschaft setzte der Tierpark auf die Kooperation mit anderen zoologischen Einrichtungen und Privatzüchtern aus Deutschland und den Nachbarstaaten. So stammen beispielsweise die Binturongs aus dem Zoo Halle, die Stachelschweine aus den Tierparks in Kleve und Nordhorn und die Zwergotter aus dem Parco Faunistico Cappeller in Italien.

Ganz nach dem Motto des Tierparks „Mein Zoo hautnah!“

Foto©TPBO_2: Das Baufeld der „Asienwelten“ aus der Vogelperspektive

wird der Bau unmittelbare Einblicke in die Lebenswelt der Tiere gewähren. Ralf Slabik: „Eine Besonderheit wird sein, dass unsere Gäste bereits vom benachbarten Stadtpark aus einen Blick in die angrenzenden Tierhäuser erhaschen können und damit hoffentlich Lust auf mehr bekommen.“ Ein weiteres Detail sei verraten: Der Gebäudekomplex wird ein Nachttierhaus für die nachtaktiven Bewohner erhalten, welches außerdem auch eine Ausstellungsfläche beherbergen wird, die in einem zweiten Planungsschritt im Rahmen der Umweltbildungsarbeit entstehen soll.

Ein besonderer Mehrwert für kleine Tierparkgäste wird durch den Bau einer Abenteuerinsel geschaffen. Das sogenannte „Joglo“, welches dem traditionellem Design eines javanischen Hauses nachempfunden ist, soll zukünftig als exklusive Räumlichkeit angemietet werden können.

Die Planungen der „Asienwelten“ haben bereits vor mehr als einem Jahr im Hintergrund begonnen. Dabei arbeitete der Tierpark eng mit dem Bochumer Architekturbüro „Kemper - Steiner & Partner“ zusammen, welches in der Vergangenheit auch schon für den Bau anderer Tieranlagen, wie z.B. der Kattas oder Nasenbären und dem Bau des Multifunktionsgebäudes mit Veranstaltungssaal verantwortlich war. Damit gliedert sich der Neubau optisch in das Gesamtkonzept des Zoos ein

„Besonderen Wert haben wir darauf gelegt, eine bauliche Authentizität mit dem natürlichen

Foto©KSP_BO: Die Skizze des Architekturbüros Kemper – Steiner & Partner zeigt die zukünftigen „Asienwelten“ mit ihren tierischen Bewohnern.

Lebensraum des Tierbesatzes im Gehege zu schaffen und gleichzeitig eine harmonische Integration in die Gesamtgestaltung des Tierparks zu erreichen. Für die Besucher erstreckt sich das Erlebnis von gezielten Einblicken in die Tierhäuser über den freien Blick in die Gehege bis hin zu einem Unterwassereinblick. Mit der Schaffung des ‚Joglo‘ entsteht ein weiterer Baustein des Tierparks, der das Zooerlebnis speziell für Kinder vielfältig bereichert“, erklärt Architekt und Diplomingenieur Johannes Klein vom Bochumer Büro Kemper, Steiner & Partner.

Mit der Baufeldräumung und den Fundamentarbeiten wurden bereits die wichtigsten Vorarbeiten abgeschlossen, sodass nun das Mauerwerk weiter wachsen kann. Der Tierpark beziffert die Kosten auf insgesamt 1.000.000 Euro. Die Sparkasse Bochum unterstützt das Bauvorhaben mit ihrer Spende von 500.000 Euro an die Bochumer Tierparkfreunde e.V. Den Restbetrag finanziert der Tierpark aus Eigenmitteln.

„Ein Besuch im Tierpark ist wie eine Reise in wenigen Stunden in die ganze Welt. Mit den Asienwelten kommt ein neuer spannender Kontinent hinzu“, sagt Jürgen Hohmann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bochum und ergänzt: „Mit jedem Schritt tritt der Besucher ein in einen neuen Lebensraum mit unterschiedlichsten Tierarten und gewinnt unglaublich viele Einblicke und Eindrücke“.

Um den Bochumer Tierpark als familienfreundlichen Lernort Natur stets attraktiv und zeitgemäß zu halten, beteiligt sich die Sparkasse Bochum seit ihrem 150-jährigen Jubiläum im Jahr 1988 mit Spenden in Millionenhöhe an der Weiterentwicklung des Tierpark + Fossilium Bochum zu einem modernen Zoo. Als Bildungspartner der Zooschule ermöglicht sie seit 2011 außerdem allen Bochumer Schulanfänger*innen einen kostenlosen Besuch im Tierpark mit zoopädagogischer Betreuung.

Für den Bau des neuen Komplexes gab der Tierpark die Haltungen der Graupapageien und Kaninchen auf, deren Gehege an die Baufläche im Schatten des Bismarckturmes grenzten. Vor allem das Haus der Papageien war in die Jahre gekommen und hätte zeitnah ersetzt werden müssen. Vögel und Nager haben nun ein neues Zuhause gefunden. Zoodirektor Ralf Slabik sieht dem Baugeschehen mit Vorfreude entgegen: „Für uns ist dieses Projekt unglaublich spannend! Wir hoffen, dass unsere Besucher*innen genauso wie wir auf die Eröffnung der neuen Anlage hin fiebern werden.“

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