Es gibt wichtige Tore und es gibt schöne Tore, wenn beides zusammenkommt, kann man schon mal ins Schwärmen geraten, so wie ein Großteil der 2.230 Zuschauer, die die Fortuna am Sonntag im Franz-Kremer-Stadion lautstark und zahlreich unterstützten. Stipe Batarilo entschied das Derby beim FC nach einer Stunde mit einem gefühlvollen Schlenzer von links in den Winkel. Es war der Treffer zum 2:1-Endstand und infolgedessen die Aufstockung der Bilanz der Südstädter auf zwölf Punkte in der Regionalliga West. Das nennt man nicht nur im Wirtschaftsleben eine saubere Bilanz.
Seine Aktien drin in dem Treffer von Batarilo hatte auch Co-Trainer Hamdi Dahmani: „Ich habe einen guten Fuß. Hamdi sagt mir immer, wenn du außen bist, versuch mal mit den Ball nach innen zu ziehen und die lange Ecke anzuvisieren. Heute habe ich es einfach mal gemacht und dann ist er halt hinten reingegangen. Für den Außenstehenden war es sicher ein schönes Tor.“
Seine Bescheidenheit ehrte Batarilo, der vor allem die Resilienz seiner Mannschaft lobte: „Wir haben erneut viel investiert und unfassbar gekämpft. In der ersten Halbzeit mussten wir ein wenig leiden, da fehlte uns phasenweise der Zugriff. In der zweiten Hälfte hat man gesehen, dass wir unbedingt gewinnen wollten. Der Sieg war am Ende verdient. Das war Hammer.“
Die Fortuna begann im Stadtteil-Duell Sülz gegen Zollstock mutig und forsch. Zunächst wären die Gäste das Maß aller Dinge. Ein Steckpass von Marvin Mika entblößte die FC-Abwehr und Henri Matter nutzte dies mit einem trockenen Schuss flach in die lange Ecke zum 0:1 (12.). Mit zunehmender Dauer wurde der Druck des FC größer. Oliver Schmitt scheiterte aus kurzer Distanz an Felix Buer (23.). Und auch acht Minuten später war der Sieger in diesem Duell der Fortuna-Schlussmann. Nach 37 Minuten lupfte Marco Höger den Ball aus 30 Metern in den Strafraum. Schmitt stand ziemlich alleingelassen da. Ernst traf beim Rettungsversuch unglücklich dessen Beine. Elfmeter. Jaka Cuber-Potocnik glich aus zum 1:1.
Im zweiten Abschnitt ersetzte dann Joshua Eze den Torvorbereiter Marvin Mika, was für mehr Stabilität im Zentrum der Fortuna sorgte. Bereits nach drei Minuten hatte Matter den Doppelpack auf dem Fuß, zuvor hatte Mittelstädt im gegnerischen Strafraum den Ball erobert und quer gelegt, aber der Schütze zum 0:1 verzog freistehend. Nach 60 Minuten hieß es dann Vorhang auf für die Batarilo-Show. Der Rest bis zum Abpfiff war ziehen, grätschen und rennen. Mit Erfolg.
Am Ende sah der Trainer die Partie ähnlich wie der Siegtorschütze: „Aufgrund der zweiten Halbzeit war der Sieg verdient. In der ersten Hälfte hat uns nach dem 0:1 ein bisschen der Mut gefehlt, da waren wir gerade auch mit dem Ball zu fehlerbehaftet und hatten kein gutes Anlaufverhalten. In den Zweikämpfen haben wir die Klarheit vermissen lassen. Folgerichtig fiel das 1:1. In der zweiten Halbzeit wollten wir dem Gegner nicht mehr die Möglichkeit geben, uns ständig zu überspielen. Das haben wir gut hinbekommen. Am Ende haben wir nichts Hochkarätiges mehr zugelassen. Bei Stipe hat man gesehen, es lohnt sich immer auch mal aufs Tor zu schießen. Der Schuss war gewollt. Der Gegner hat Stipe keinen Druck gegeben und er hat die Chance genutzt. Klar, das war ein Traumtor.“
Fortuna: Buer, Ernst, Fünger, Fischer, Afamefuna, Stanilewicz (76. Orth), Batarilo (85. Pernot), Budimbu, Matter (85. Hadouchi), Mika (46. Eze), Mittelstädt (85. Sarpei).
Tor: 0:1 Matter (12.), 1:1 Potocnik (37., Foulelfmeter), 1:2 Batarilo (60.).
SC Fortuna Köln
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