Bereits im letzten Sommer hat Žiga Samar einen Vierjahresvertrag bei ALBA unterschrieben. Nach einer Saison auf Leihbasis bei den Hamburg Towers ist der 22-jährige Slowene jetzt auch fest in Berlin und bereitet sich schon auf die neue Saison vor. Eine passende Gelegenheit also, um den Neuzugang schon einmal ein wenig kennenzulernen. Im Interview verrät der Spielmacher, wie seine ersten Tage in Berlin liefen, wie er seinen Bock auf Competition auch in der Freizeit auslebt und was er bislang so von seinem Nationalmannschaftskollegen Luka Dončić lernen konnte.
Žiga, nach einer Saison in Hamburg bist du nun endlich in Berlin. Wie hast du deine ersten Tage hier verbracht? Die ersten Tage waren etwas schwierig, weil ich während der Viertelfinalserie gegen Ulm hier angekommen bin. Es war schön, in Berlin zu sein, aber gleichzeitig schwierig, die neuen Teamkollegen strugglen zu sehen. Mittlerweile fühle ich mich aber richtig gut. Wie sieht dein Plan für die nächsten Wochen aus? Im Moment arbeite ich viel mit unserem Individualtrainer Carlos Frade und unserem Athletikcoach Pepe Moreno, um mich individuell zu verbessern. Ich möchte mein Spiel auf das nächste Level heben, um perfekt auf die nächste Saison vorbereitet zu sein. Wie bist du zum Basketball gekommen und wie alt warst du, als du damit angefangen hast? Ich habe schon als kleines Kind angefangen, da muss ich so ungefähr zwei oder drei Jahre alt gewesen sein. Mein Vater hat selbst Basketball gespielt und war später Trainer. Also habe ich automatisch viel Zeit in der Halle verbracht. So fing alles an. Wie verlief deine Basketball-Karriere von da an? Begonnen hat alles in meiner Heimatstadt Jesenice. Dort war mein Vater mein erster Trainer und hat anschließend meine ganze Karriere begleitet. Mit 14 habe ich ein Jahr für Olimpija Ljubljana gespielt, bevor ich dann in das Jugendprogramm von Real Madrid gewechselt bin. Anschließend habe ich einen Vierjahresvertrag bei Fuenlabrada in der spanischen Ersten Liga unterschrieben. Erst wurde ich für ein Jahr in die Dritte Liga nach Zamora ausgeliehen, bevor ich zwei Spielzeiten lang mit Fuenlabrada in der ACB gespielt habe. Vor der letzten Saison hat mich dann ALBA verpflichtet und für ein Jahr nach Hamburg ausgeliehen. Was hat dich dazu gebracht, bei ALBA zu unterschreiben? ALBA ist ein toller Club, von dem man gerne ein Teil ist. Ich habe nur Gutes über ALBA und den Zusammenhalt hier gehört: Wie gut die Spieler miteinander auskommen und dass die Teamchemie überragend ist. Das ist der Hauptgrund, warum ich hier bin. Außerdem möchte ich den nächsten Schritt in meiner Karriere machen und in der EuroLeague spielen – das war schon lange mein Traum. Wie haben dich deine neuen Mitspieler hier empfangen? Der Empfang war toll, alles sind sehr nett zu mir. Mit einigen Spielern hatte ich schon bei den ersten beiden Aufeinandertreffen in der letzten Saison ein wenig Kontakt. Wir haben uns also schon ein bisschen untereinander ausgetauscht. Bisher ist alles super. Was willst du hier in Berlin erreichen? In erster Linie will ich, dass wir uns als Team gut verstehen und gemeinsam Spaß auf dem Court haben. Natürlich ist aber auch wichtig, dass wir Spiele gewinnen und uns als Team weiterentwickeln. Das sind für mich die wichtigsten Herausforderungen, auf die ich mich sehr freue. Wie du bereits erwähnt hast, hast du in der letzten Saison für Hamburg gespielt. Wie war dein erstes Jahr in der BBL? Es war auf jeden Fall eine Umstellung. In Spanien und Deutschland werden verschiedene Arten von Basketball gespielt. Hier geht es ein bisschen physischer zu, es gibt mehr Kontakt. Aber das gefällt mir, ich habe mich mittlerweile angepasst und komme immer besser damit klar. Im September hast du dein erstes Saisonspiel mit Hamburg gegen ALBA bestritten. Kannst du dich noch an die Arena und die Fans erinnern? Ja, das war ein wirklich schöner Saisonauftakt. Für mich war es natürlich zusätzlich besonders, weil ich gegen mein zukünftiges Team spielen durfte. Die Atmosphäre in der Mercedes-Benz Arena war großartig und die Fans waren auch fantastisch. Ich freue mich jetzt schon auf die nächste Saison! Was sind die Stärken in deinem Spiel? Ich bin ein Allrounder, der nicht auf eine Sache spezialisiert ist. Mein Spielstil ist sehr passorientiert, ich möchte alle meine Mitspieler miteinbeziehen. Das ist meine größte Stärke auf dem Spielfeld. Wo siehst du bei dir noch das meiste Verbesserungspotenzial? Sicherlich muss mein Scoring noch besser werden. Ich ziehe oft den Pass vor, umso wichtiger ist es aber auch, dass mein Wurf konstant fällt. Du wirst diesen Sommer für Slowenien bei der Weltmeisterschaft spielen. Wie fühlt sich das an und was willst du dort erreichen? Für die Nationalmannschaft zu spielen, ist immer etwas Besonderes. Wir wollen bei diesem Turnier von Spiel zu Spiel denken. Bei der EM im letzten Jahr hatten wir anfangs zu große Erwartungen und waren nicht ready. Dieses Mal werden wir nicht denselben Fehler machen, sondern jede Partie einzeln angehen und natürlich versuchen, so weit wie möglich zu kommen. Was hast du bisher von Luka Dončić lernen können? Luka Dončić ist ein super Typ und ein toller Basketballer. Ich habe schon viel von ihm gelernt. Ihm beim Training zuzusehen ist schon Wahnsinn und macht einen automatisch zu einem besseren Spieler. Es gibt so viele Dinge, die ich mir von seinem Spiel abschauen kann, es ist einfach unglaublich. Was sind deine Hobbys außerhalb von Basketball? Auch in meiner Freizeit liebe ich die Competition und bin sehr ehrgeizig. Deshalb spiele ich gerne Schach, aber auch Kartenspiele. Außerdem lese ich Bücher und schaue mir gerne Filme an. Was war das letzte Buch, das du gelesen hast? Als letztes hab ich die Biografie von Šarūnas Jasikevičius namens Winning is not enough gelesen. Welchen Eindruck hast du bisher von Berlin? Berlin ist eine sehr schöne Stadt. Ich bin genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen, die Sonne scheint im Moment sehr viel. Es ist wirklich toll hier, ich mag es sehr. Bisher kann ich also nur Positives berichten. Hast du dir schon besondere Orte in der Stadt angesehen? Bisher war ich eher im Zentrum der Stadt unterwegs. Ich habe mir das Brandenburger Tor und das Denkmal für die ermordeten Juden Europas angesehen. Außerdem habe ich den Checkpoint Charlie besucht. Dazu habe ich viele kleinere Sehenswürdigkeiten am Rande mitbekommen, die auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht haben. Vor allem die Geschichte hinter den Orten interessiert mich sehr.
ALBA BERLIN Medien
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